Religio-Stammtisch


01.07.2020

Nichts hat das gesellschaftliche Leben, aber auch das Verbindungsleben in diesem Sommer so sehr geprägt wie das Corona-Virus. Leider bedeutete das auch, das nahezu alle vorgesehenen Veranstaltungen des Semesterprogramms ausfallen mussten. Umso erfreulicher ist es, dass auf die Eigeninitiative einzelner Bundesbrüder, die sich bei den mittlerweile wieder wöchentlich stattfindenden Verbindungs-Stammtischen trafen, nun eine außerplanmäßige Veranstaltung im Semesterprogramm zustande kam. So trafen sich am Mittwoch, dem 1. Juli, um 19 Uhr immerhin über 20 Bundesbrüder sowie mehrere Gäste und Freunde unserer lieben Aenania in der Damenstiftskirche St. Anna in der Münchner Altstadt, um dort gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Als katholische Studentenverbindung ist der persönliche und gemeinsam bezeugte Glaube das identitätsstiftende Fundament, auf dem wir stehen, auch und gerade in Zeiten von Corona.

Zur feierlichen Gestaltung des Verbindungsgottesdienstes trug Bbr. Baronowsky durch die musikalische Begleitung an der Orgel und seinen Kantorendienst bei. Bbr. Egetö und Bbr. W. Elsen übernahmen den Dienst der Akolythen und sogar eine Chargierabordnung war gekommen, um die Fahne unserer lieben Verbindung im Altarraum zu präsentieren. Als besonderen Gast des Abends konnte man H.H. Klinikseelsorger Cartellbruder Daniel Lerch e.v. K.D.St.V. Rheno-Franconia München begrüßen, der die Eucharistiefeier im ordentlichen Ritus würdevoll zelebrierte. Cartellbruder Lerch ist Seelsorger am Klinikum der Universität München und Teil der pastoralen Einsatzgruppe, die in Schutzausrüstung Covid-19-Erkrankte besucht und spirituell begleitet. In seiner persönlich gehaltenen Predigt sowie im Nachklang zum Gottesdienst gab er spannende Einblicke in diese besonderen Erfahrungen und versuchte, die vermeintliche Krise im geistlichen Sinne auch als Chance zu Katharsis und Neuaufbruch zu deuten.

Im Gasthaus Braunauer Hof am Isartor ließ man den Abend dann gesellig bei Abendessen und dem ein oder anderen Bier ausklingen. Die große Zahl an anwesenden Bundesbrüdern und Gästen lud zu vielen unterschiedlichen reizvollen Gesprächen und Möglichkeiten des Kennenlernens. Verbindungsleben in Zeiten von Corona lebt sicher in besonderer Weise von der Aufrechterhaltung unserer Prinzipien auch unter erschwerten Bedingungen, aber eben auch von der Initiative seiner Mitglieder und von solchen Gemeinschaftserlebnissen in großer Runde von Angesicht zu Angesicht. Ein herzlicher Dank gilt H.H. Cartellbruder Daniel Lerch R-F! für die Zelebration der hl. Messe, seine persönliche Predigt und die interessanten Einblicke in die Klinikseelsorge unter den Zeichen von Corona.  Herzlichen Dank außerdem an Farbenbruder Kraska R! für die Ausübung des Mesner- und Zeremoniardienstes sowie ganz besonders an Bbr. Öchsner, der den Abend federführend und mit viel Engagement zusammen mit Bbr. Egetö vorbereitet und so reibungslos organisiert hat.

31.Juli 2020 – A.R.