Vortrag von Vizekorporal David Meier über die Schweizergarde: Die Leibwache des Papstes


Am Dienstag, den 25. Mai 2021, hatten wir die große Ehre einen Vortrag von Vizekorporal David Meier über die Schweizergarde zu hören.

Nachdem er uns erklärte, dass die Schweizergarde 1506 als Leibwache des Papstes gegründet wurde, hat er uns näher erläutert, wie diese sich in der Geschichte entwickelt hat. Dabei merkte er an, dass diese nur eine von ursprünglich vier päpstlichen Garden war – nur die Schweizergarde existiert heute noch. Zwar musste die Garde durch Besetzungen in Rom, wie beispielsweise durch Napoleon, mehrmals aufgelöst werden, doch haben sich die Aufgaben über die Zeit nie wirklich verändert. Jedoch wurde spätestens ab 1929 durch den Lateranvertrag klar gemacht, dass die Schweizergarde nicht mehr als Militärdienst, sondern als Wachpolizei fungiert. Danach erzählte David Meier uns mehr über den Alltag eines Gardisten:

Die Hauptaufgaben sind der Personenschutz, Wachdienst und Ordnungsdienst sowie Dienste bei Messen, Audienzen und Begleitung des Papstes auf Reisen. Ohne vielfältige Sprachkenntnisse, besonders des Italienischen, geht es nicht und so erlernen sie verschiedene Sprachen in ihrer Zeit in Rom für die verschiedenen Anfragen der Menschen. Alle Gardisten leben in einer Unterkunft zusammen im Vatikan, Kost und Logie trägt der Vatikan, zudem gibt es noch einen Sold für die Gardisten. Die klassische Bewaffnung ist das Schwert, dazu kommen je nachdem verschiedene Arten von Pistolen und Tasern. Die Arbeit als Gardist ist einzigartig, aber manchmal auch mühselig, da diese meistens darin besteht in Uniform und Bewaffnung für eine sehr lange Zeit zu stehen. Toilettengang und Bewegung der Füße zwischendurch kommt selbstverständlich nicht in Frage. Die Auswahlkriterien für Schweizergardisten sind streng vorgeschrieben:

Interessenten müssen Schweizer zwischen 19 und 30 Jahren sein, sowie mindestens 1,74 Meter groß mit sportlicher Veranlagung. Ein gewisses akademisches wie militärisches Level, ist ebenfalls notwendig. Die Mindestdienstzeit beträgt 26 Monate. Alle Gardisten sind in der Zeit, in der sie dienen, vatikanische Staatsbürger.

Vizekorporal Meier machte klar, dass es für ihn als gläubiger Katholik eine besondere Ehre ist, dem Nachfolger des hl. Petrus dienen zu dürfen und im Herzen der Kirche Christi in Rom leben zu dürfen. Darüber hinaus spielt die regelmäßige Teilnahme an Hl. Messen, sei es beim Papst oder Gardekaplan, für alle Gardisten eine wichtige Rolle. Ein großes Privileg ist es auch für die Schweizer im Dienste der Kirche, dass sie die Vatikanischen Gärten und Museen fast jederzeit für sich nutzen dürfen und dort leben, wo wenige Menschen unbegrenzten Zutritt haben. Am Ende seines ausführlichen und persönlichen Vortrags stellte er sich den Fragen des Auditoriums. Wir danken ihm herzlich für diesen besonderen Einblick in die Schweizergarde in seinem höchstinteressanten Vortrag und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute und Gottes Segen.