Nach dem Vorbild der vom hl. Philipp Neri eingeführten Siebenkirchenwallfahrt in Rom machten wir uns am Samstag, den 29. Mai, in unserer Heimatstadt München ebenfalls auf den Weg. Um 8 Uhr in der Früh trafen wir uns, um in der Klosterkirche St. Anna im Lehel die Hl. Messe zu feiern, die unser Bbr. Prälat Prof. Dr. Ludwig Mödl zelebrierte. In seiner Predigt über die Weisheit Gottes gegenüber populistischen Ideologien ermutigte er uns im katholischen Glauben anhand des Beispiel des hl. Papstes Paul VI., dessen Gedenktag wir begingen.
Nach der Messfeier wallten wir am tiefen Isarufer entlang nach St. Georg. Nach einer kurzen Andacht in der Kirche war Gelegenheit den kleinen Friedhof zu besichtigen, auf dem namhafte Münchner Persönlichkeiten, wie etwa Erich Kästner, begraben sind. Auf diesem Friedhof wurde außerdem 1944 der Widerstandskämpfer P. Alfred Delp SJ, Mitglied des Kreisauer Kreises, nach der Frühmesse in St. Georg verhaftet und inhaftiert. Diesen besonderen Ort rundete für uns zudem der Fakt ab, dass unser Bbr. Papst em. Benedikt XVI. als Kaplan damals in St. Georg Bogenhausen wirkte.
Anschließend zogen wir am Isarhochufer weiter nach Haidhausen in die neogotische Kirche St. Johann Baptist. In dieser unseren dritten Kirche hatten wir zufällig die schöne Gelegenheit, die 2005 erbaute Max-Reger-Orgel in vollem Klange zu hören. Danach ging es weiter in die Innenstadt, zur ältesten Pfarrkirche Münchens St. Peter. Dort empfing uns wieder Prälat Mödl und feierte mit uns vor dem Marienaltar eine Marienandacht, ehe er uns noch in aller Kürze wissenswerte Besonderheiten der Kirche St. Peter nahe brachte.
Nach einer kurzen Mittagspause brachen wir zur Bürgersaalkirche auf, wo wir am Grab unseres seligen Bundesbruders Pater Rupert Mayer eine schöne Andacht feiern konnten, in der wir ihn besonders um seine Fürsprache gebeten haben. Nachdem einige Bundesbrüder noch die Ausstellung zu seiner Person hinter der Unterkirche besucht hatten, verließen wir unsere fünfte von den sieben Kirchen. Auf dem Weg nach St. Benno erwartete uns im Alten Botanischen Garten eine Überraschung in Form eines Kastens Tegernseer.
Nach dieser erfrischenden Stärkung zog die elfköpfige Gruppe in den neoromanischen Sakralbau, der als einziger das Patrozinium des Stadtpatrons von München, des hl. Benno, innehat. Auch in dieser beeindruckenden Kirche feierten wir wie in den Kirchen zuvor eine kurze Andacht und besichtigten das Gotteshaus. Hoffentlich hinterließen wir dort besonders nachhaltige geistige Spuren! Anschließend führte uns unsere Wallfahrt zur siebten und letzten Station, dem Schwabinger Dom St. Ursula. Dort beendeten wir am frühen Nachmittag die Siebenkirchenwallfahrt schließlich feierlich mit dem Salve Regina.
Danken möchten wir für diese sehr gelungene und schöne Veranstaltung vor allem unserem Verbindungsseelsorger Prälat Mödl für die Feier des Hl. Messopfers und seine richtungsweisenden Gedanken, die er uns mit auf den Weg gegeben hat. Darüber hinaus gilt der Dank nicht minder unseren zwei Theologen, Bbr. Christian Elsen und dem hohen Consenior Bbr. Philipp Öchsner, die die Andachten in den anderen fünf Gotteshäusern jeweils sehr schön gestaltet haben. Insgesamt war es eine großartige Idee dieses römische Format, das der hl. Philipp besonders in stürmischen Zeiten zur Freude, Erneuerung und Begeisterung der Menschen für Christus und Seine Kirche eingesetzt hat, nach München zu holen und so an einem Tag gemeinsam unseren Prinzipien amicitia und religio mehr als gerecht zu werden.